Am Eingang des Sinni- Tals zu Füßen des Monte Alpi gelegen, erhebt sich die Gemeinde Latronico, die vor allem für ihre Thermen bekannt ist, die laut einigen Zeugnissen bereits seit dem 19. Jahrhundert besucht wurden. Archäologische Studien, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durchgeführt wurde, haben in den Höhlen von Calda Votivmaterialien ans Tageslicht gebracht, die auf die antiken Riten in Zusammenhang mit dem Wasserkult zurückgeführt werden können. Heute repräsentieren die Thermalbäder La Calda einen bedeutenden touristisch- thermischen Komplex, der ermöglicht, therapeutische Behandlungen in den unterschiedlichen Strukturen in Latronico vorzunehmen. Die Quelle, die in 750 Metern heraussprudeln, treten bei einer Temperatur von 22 Grad aus der Quelle; es handelt sich um mittelmineralisches Wasser, das auch bei der Bäder-Schlamm-Therapie angewandt wird. Latronico liegt, wie bereits erwähnt, im Schatten des Monte Alpi, ein herrliches Relief, dessen Gipfel auf 1900 Höhenmetern liegt: entlang der Straße, die zum Berg führt, trifft man auf einige Exemplare der Bosnischen Kiefer und auch auf alte Marmorsteinbrüche mit besonderer Festigkeit und Glätte. In Latronico ist es möglich, die Arbeit des internationalen Künstlers Anish Kapoor “Earth Cinema” zu besichtigen. Sie befindet sich im Thermalpark, in dessen Inneren sich ein 45 Meter langer in den Boden gefurchter «Schnitt» befindet, den die Besucher von zwei Seiten betreten können: ein langer Schlitz ermöglich, die außergewöhnliche natürliche Landschaft zu sehen, wodurch eine große Einbeziehung besteht. Interessant ist das Archäologische Stadtmuseum im Ortsteil Calda: in den Innenräumen beherbergt es eine Auswahl an archäologischen Materialien, die aus den regelmäßig in der Gegend von Latronico durchgeführten Ausgrabungen stammen. Bestehend aus zwei Sälen, dem der Vorgeschichte und einem anderen, der dem historischen Zeitalter gewidmet ist, zeigt das Museum dank der verschiedenen Funde der Ausgrabungskampagnen deutlich den intensiven kulturellen Austausch der Ortschaft Colle dei Greci im Laufe des VII. und VI. Jahrhunderts v. Chr. sowohl mit den Griechen der ionischen Küste als auch mit den Etruskern aus dem kampanisch- tyrrhenischen Gebiet. Suggestiv ist das Museum für Kunst, Handwerk und bäuerliche Zivilisation, das nicht nur die bäuerlichen Arbeitswerkzeuge zeigt, sondern auch die der Handwerker, die die Landwirtschaft unterstützen. Im historischen Zentrum befindet sich die Basilika Sant’Egidio Abate auf dem gleichnamigen Platz. Charakterisiert durch zwei Säulen im zentralen Kirchenschiff mit zwei Weihwasserbecken aus der Mitte des 19. Jahrhunderts befindet sich im Querschiff rechts ein Ölgemälde aus dem XVIII. Jahrhundert mit der Darstellung des Sant’Alfonso. Auf den Seitenwänden der Apsis befinden sich Ölgemälde mit der Darstellung des Sant’Egidio nella Gloria von Emilio Larocca di Trecchina und das Polyptychon Vita di Sant’Egidio, das vom aus Latronico stammenden Egidio Viola stammt. Nicht zu verpassen ist im Monat August der gewohnte Palio Rionale di S. Egidio, bei dem sich in sportlichen Wettbewerben unterschiedliche Mannschaften, die die Bezirke der Ortschaft vertreten, herausfordern.