Roccanova, eine kleine Ortschaft, die auch als “Stadt des Weins” bekannt ist, da auf ihrem Territorium der renommierte “Grottino di Roccanova” (der unter anderem auch mit der DOC-Marke ausgezeichnet wurde) entsteht, ist ein kleines Zentrum von etwa 1500 Einwohnern, das zum Val d‘Agri zählt. Als alte normannische Festung bewahrt der Weiler Roccanova seine mittelalterliche Struktur, die aus beeindruckenden herrschaftlichen Palästen besteht. Von besonderem Interesse ist der Fortunato Palast (XIX. Jahrhundert), der im Jahr 1995 mit “monumentaler Bindung” gemäß eines Erlasses des Ministers für Kultur- und Umweltgüter zum Kulturgut erklärt wurde.
Von Bedeutung ist auch der Mendaia Palast, ein Beispiel der Architektur des XVIII. Jahrhunderts. Auf der Piazza del Popolo befindet sich an einer Wand eines antiken Turms eine Sonnenuhr von besonderer historisch-künstlerischer Bedeutung: sie wurde im Jahr 1882 vom Ingenieur Telfi erstellt. Dieser kam einige Jahre zuvor nach Roccanova, da er Hauptmann einer Auslagerung von Bersaglieri war, die sich gegen das Brigantentum auflehnten. In Roccanova gibt es verschiedene Kirchen: unter diesen Kirchen ist von besonderem Interesse die, die dem San Nicola di Bari (XII. Jahrhundert) geweiht ist. Im Innenraum zeigt sie eine Holzskulptur aus dem 18. Jahrhundert mit der Darstellung der Verkündigung des Engels Gabriel an die Madonna, die vom Bildhauer Patalano gefertigt wurde. Weitere Kirchen sind die Kirche San Rocco, die Kirche Santa Maria delle Grazie, die Kirche SS. Annunziata und auf der Anhöhe von “Serre” in 884 Metern über dem Meeresspiegel die kleine Kirche-Sanktuarium Madonna della Castellana.
Aus archäologischer Sicht sind die Funde, die in den Bezirken Serra und Marcellino ans Licht gekommen sind, bemerkenswert. Sie sind die Zeugnisse von indigenen Siedlungen, die in der Antike das Gebiet beeinflusst haben sollen.