Maratea liegt im Golf von Policastro und ist der einzige Zugang der Basilikata zum Tyrrhenischen Meer, dessen „Perle“ sie ist.
Seine dreißig Kilometer lange Küste wurde mehrmals mit der blauen Fahne ausgezeichnet und gehöret seit jeher zu den berühmtesten Italiens. Sein Ruhm geht sogar bis in die Antike zurück. Die Griechen nannten den Ort Thea maris, die Göttin des Meers. Ein wahres eden auf Erden, mit wilden und unberührten Abschnitten, mit seinen zerklüfteten Küsten mit Blick auf das Meer, die in reizenden Buchten, die eine exklusive Beziehung zur Natur bieten, enden.
Maratea liegt in einem artikulierte Territorium, das sich nicht homogen entwickelt, sondern sich in die Höhe bis zur Statue des Erlösers und zu den Ruinen der Burg erstreckt und dann bis zur Küste von Castrocucco, durch den Hafen, Fiumicello und die Ortsteile von Brefaro, Acquafredda, Massa, Marina, Cersuta und Santa Caterina abfällt.
Die Strände, die Höhlen und die Insel Santo Janni
Es gibt zahlreiche Strände und Buchten, die die Küste charakterisieren, einige von geringer Größe und einige, die nur über das Meer erreichbar sind.
Auf dem Küstenabschnitt von Acquafredda ziehen sich die Strände dell’Anginarra und Luppa, die durch ein Felsenriff mit dunklem Sand und Kieseln getrennt sind, der Strand Grotta della Scala, der Strand Porticello und der Strand Marizza dahin. Seit jeher gehört der Strand d’u Nastru zu den berühmtesten in der Ortschaft Cersuta, während in der Ortschaft Porto der Strand d’I Vranne zu den bekanntesten gehört.
Weitläufiger als die vorherigen und auch für die Kinder besser geeignet, da sie einfach erreicht werden können, sind der Strand von Fiumicello und der von Castrocucco.
Aufgrund der dunklen Farbe seines Sandes ein ganz besonderer Strand liegt der Spiaggia nera malerisch von der üppigen Vegetation der mediterranen Macchia, die sich fast bis zum Meer erstreckt, eingerahmt.
Erwähnenswert aufgrund ihrer morphologischen Besonderheiten und aufgrund ihrer landschaftlichen Schönheiten sind die Strände des Ortsteils Marina di Maratea, darunter Illicini, Cala Jannita und Macarro. Einzigartig in seiner Art ist der Strand von Secca mit seinem seichten Wasser und den zahlreichen Klippen, die in vergangenen Zeiten Ursache zahlreicher Schiffsbrüche, die von den verschiedenen archäologischen Funden aus dem Meer bezeugt werden, waren.
Die Küste von Maratea zeichnet sich auch durch zahlreiche natürliche Höhlen aus. Unter diesen ist die “Grotta delle meraviglie” (Höhle der Wunder) in der Ortschaft Marina di Maratea, ein einzigartiges naturalistisches Schauspiel mit Stalaktiten und Stalagmiten, die durch die unermüdliche Einwirkung des Wassers entstanden sind, zu nennen. Diese Grotte ist eine der kleinsten und am besten erhaltenen touristischen Höhlen des gesamten nationalen Territoriums. Zudem verdienen die Meereshöhlen Sogno, Fogiaro, Zu Monaco, Colonne, Pipistrelli und Dragone, wahre Kunstwerke aus Kalkstein, eine Erwähnung.
Eine gesonderte Erwähnung verdient die Insel Santo Janni, eine kleine felsige Insel, die seit der Römerzeit genutzt wurde, wie die zahlreichen Funde von Amphoren, Ankern und Wannen für die Produktion und den Handel von garum, eine typische Soße der Antike, die aus Innereien von Fischen hergestellt wird, bezeugen.
Christus der Erlöser
Zu den Symbolen von Maratea gehört mit Sicherheit die Statue des Christus der Erlöser mit seiner weißen und strahlenden Form, die sich vom Gipfel des Berges San Biagio über dem Meer erhebt. Erreichbar ist er über einen Pfad aus gewundenen Spitzkehren mit atemberaubenden Blick. Aufgrund ihrer Größe steht die Statue an zweiter Stelle nach der Statue von Rio de Janeiro mit einer Höhe von 22 Metern, einer Armöffnung von 19 Metern und einem 3 Meter breiten Gesicht. Hergestellt aus weißem Beton und Schuppen aus Carrara-Marmor von dem Florentiner Bildhauer Bruno Innocenti, wurde sie im Jahr 1965 installiert und dominiert heute den gesamten Golf von Policastro.
Der Hafen
Der Hafen von Maratea ist zu einem der suggestivsten touristischen Anlegeplätzen des Mittelmeeres geworden. Er kann auch von großen Booten erreicht werden und bildet einen Verbindungspunkt zwischen dem Tyrrhenischen Meer und dem Hinterland. Hier ist der Ausgangspunkt von zahlreichen Ausflügen zu den unberührtesten und
geheimsten Ecken der Küste. Im Sommer offenbart der Hafen seine wahre Seele als “touristisches Wohnzimmer”, das die Urlauber in den Lokalen und Restaurants, die zahlreich auf die kleine Bucht blicken, willkommen heißt.
Die Archäologie
Vom antiken Maratea haben sich nur wenige Spuren erhalten, z.B. die befestigte Zitadelle, die auf dem Berg San Biagio im frühen Mittelalter möglicherweise auf einer früheren römischen Siedlung erbaut wurde.
Der antike Ort wurde “Burg” genannt. In Wirklichkeit soll die Geschichte der Perle des Tyrrhenischen Meeres bereits in prähistorischer Zeit begonnen haben, da lithische Werkzeuge, Töpfermaterialien und Reste von Hütten, die Anwesenheit des Menschen in der Gegend bereits vor vierzigtausend Jahren bezeugen sollen.
Auch die Unterwasserarchäologie hat zahlreiche Funde ans Tageslicht gebracht, die heute in der “Dal mare alla terra. Archeologia subacquea a Maratea” (Vom Meer zum Land.
Unterwasserarchäologie in Maratea) in den Sälen der Palazzo De Lieto zu besichtigen sind. Weitere Zeugnisse der Existenz der Ortschaft in den verschiedenen
historischen Epochen sind die Küstenwachtürme, die von den Sarazenen entlang der Klippen erbaut wurden, um sich vor Überfällen vom Meer zu verteidigen. Zu den bekanntesten gehört der von Apprezzami l’asino, von Crivi, von Acquafredda, Filocaio, Santavenere und Caina, die ein echtes Verteidigungssystem bildeten.
Im Ortsteil von Castrocucco kann man weiter auf einer Anhöhe, die die Küsten von Maratea und den gesamten Golf von Policastro beherrscht, in der Gesamtheit die Faszination der Ruine einer Burg bewundern, die – durch das Ministerium für Kultur- und Umweltgüter auferlegt -, dem Denkmalschutz unterliegt.
Der Weiler
Der Weiler von Maratea verfügt über die typische Schönheit von kleinen mediterranen Zentren: romantisch, elegant, authentisch mit den kleinen Häusern in zarten Farben und den Gässchen, die sich in den suggestiven kleinen Plätzen verlieren. Die Altstadt zeigt eine mittelalterliche Anlage, wie noch heute die mit Loggien geschmückten Häuser bezeugen. Diese Häuser sind nahe beieinander gebaut und nur durch enge Gassen voneinander getrennt.
Der älteste Kern des Weilers befindet sich in der Via Capocasale, wo zwischen 1200 und 1300 die ersten Häuser gebaut wurden und von wo aus man zu Fuß die Ruinen der Burg erreichen kann. Erwähnenswert sind die berühmte Buraglia-Platz, die häufig mit der Piazzetta von Capri verglichen wird und der Belvedere della Pietra del Sole, von wo aus man ein bezauberndes Panorama vom Tal bis zur Küste betrachten kann.
Die Palast
Der Palast De Lieto ist ein adliger Bau, der auf Wunsch von Giovanni De Lieto, im Jahr 1734 errichtet wurde, um das erste Krankenhaus der Stadt zu beherbergen.
Später wurde das Krankenhaus allerdings verlegt und der Palast verlassen. In den 90er Jahren des XX. Jahrhunderts restauriert, befindet er sich heute im Eigentum des Ministeriums für Kulturgüter und kulturelle Aktivitäten und es werden in ihm bedeutende Ausstellungen und Veranstaltungen organisiert. Im ersten Geschoss befindet sich eine Dauerausstellung mit archäologischen Unterwasserfunden, die auf den Meeresböden der kleinen Insel Santo Janni gefunden wurden. Das zweite Geschoss
hingegen ist für die Pinakothek des aus Maratea stammenden Malers Angelo Brando mit der Dauerausstellung einiger seiner Gemälde bestimmt.
In Acquafredda di Maratea liegt die Villa Nitti, die von Francesco Saverio Nitti im Jahr 1918 erworben und zur Sommerresidenz der Familie des großartigen lukanischen Staatsmanns wurde.
Der prestigeträchtige künstlerische Ort genießt ein Panorama von einer Schönheit ohnegleichen. Heute ist die Villa Teil des künstlerischen und kulturellen Erbes der Basilikata. Dank der letzten Restaurierungsmaßnahme wurde sie wieder für die Öffentlichkeit geöffnet.
Fest des San Biagio
Jedes Jahr wird traditionell das Fest des Schutzpatrons von Maratea, San Biagio, gefeiert. Die Feierlichkeiten, die vier Tage andauern, finden ihren Höhepunkt am zweiten Sonntag im Mai. Laut Legende erreichten die Reliquien des Heiligen im entfernten Jahr 732 auf wundersame Weise vom Meer aus die Insel Santo Janni. Einer
der Schlüsselmomente des Festes ist die Prozession, mit welcher die mit einem purpurroten Mantel bekleidete Statue aus der Basilika in “Maratea di suso” (Maratea oben , wo sich die Erlöserstaue befindet) nach “Maratea di giuso” (Maratea unten, das heute bewohnte Zentrum) gebracht wird. Die beiden Teile der Stadt streiten seit jeher um die Urheberschaft des Festes und der rote Mantel symbolisiert die Neutralität des Heiligen gegenüber diesem Streit.
Önogastronomie
Maratea ist auch unter geschmacklichem Gesichtspunkt eine reiche Stadt. In der Tat werden verschiedene typische Produkte der Gegend angeboten. Es sind die berühmten riesigen und saftigen roten Tomaten und weiter die Mozzarelle, die Treccia und der Caciocavallo aus dem Ortsteil Massa di Maratea zu nennen. Diese sind neben der gilò (die rote längliche Aubergine), dem Johannisbrot, den in Salz eingelegten Kapern, den gesalzenen Sardellen, den aliciocculi und dem garum die ersten typischen Produkte, die die gemeinsame Bezeichnung “Maratea De.C.O.”, eine Marke, die ihre Verbundenheit mit der Geschichte und den Traditionen der Perle des Tyrrhenischen Meeres betont, erhalten haben.
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