Imitten naturalistischer unberührter Schönheiten gelegen, erhebt sich Rionero auf zwei Hügeln an den Hängen des Monte Vulture, ein antiker, nun- mehr erloschener Vulkan. Das Naturschutzgebiet Grotticelle, Lebensraum des seltenen Schmetterlings Acanthobramaea europaea und die wunderschönen Seen von Monticchio, zwei Wasserspiegel vulkanischen Ursprungs, die antike Krater auf der Westseite des Vulture besetzen, machen ihn zu einem idyllischen Ort, obgleich er von einem noch immer starken historischen Echo, in welchem der Name des bekannten Briganten Crocco und die Ereignisse des Zeitraums nach der Vereinigung widerschallen, durchquert wird.
Die Kirchen
Die religiöse Tradition der Gegend ist solide und ihr Geist ist in den vielen und gepflegten Kirchen, mit denen das bewohnte Zentrum durchsetzt ist, zu spüren: ausgehend von der Mutterkirche mit ihrer Fassade im barocken Stil über die Kirche SS. Sacramento, der ältesten des Ortes und die Kirchen dell’Annunziata und San Nicola, bis zur Kirche Sant’Antonio Abate und zur Kirche Madonna Caudata ist es möglich, das architektonische Erbe des 18. Jahrhunderts in Kombination mit den Funden, aus denen sich Erzählungen ableiten, die zwischen Geschichte und Legende schwanken, zu bewundern. Nicht zu verpassen ist die weiße Benediktinerabtei San Michele Arcangelo, die heute das Naturkundemuseum des Vulture-Gebiet beherbergt und dessen Reflexe, die die Makellosigkeit und die Majestätik steigern, sich auf der Oberfläche des kleineren Sees widerspiegeln. Aber der starke Sinn für Spiritualität zeigt sich auch in den Traditionen, unter denen der Ritus des Mysterienspiels, das jeden Ostersamstag die Zuschauer mit Gewissenhaftigkeit und eindrucksvollen Effekten besticht, heraussticht.
Das Museum des Brigantentums
Rionero in Vulture ist eine Realität, die historisch durch das Phänomen des Brigantentums und verschiedene historische Funde gezeichnet ist. Eben genau in der ehemaligen Grancia di Santa Maria degli Angeli, kann man in den Mauern des Muse- ums des Brigantentum die Phasen dieser faszinierenden historischen Zeit nachvollziehen.
Der Fortunato Palast
Dieser Palast leitet seinen Na- men von dem Staatsmann, Historiker, Politiker und Pädagogen Giustino Fortunato ab. Diesem wird die Vaterschaft der “Frage des Süden” zugesprochen. Die Einrichtungen einiger Räume sind unverändert geblieben. Das Gebäude beherbergt seit 1975 die Stadtbibliothek “Giustino Fortunato”, wo historische und wirtschaftliche Studien mit süd- ländischer Ausrichtung eingesehen werden können.